FACELIFT BMW X5 UND X6 2023: NEUER ANTRIEB FüR DEN FACELIFT-SUV

BMW hat X5 und X6 einer sehr gründlichen Modellpflege unterzogen. Nun wächst das Antriebs-Portfolio an der Diesel-Front um den xDrive40d mit 352 PS.

Normalerweise sind Facelift-Maßnahmen zur Mitte des Produktzyklus eines Autos überschaubar. Ein bisschen Scheinwerferschminke hier, ein paar neue Assistenten da, kurz feucht durchwischen und weiter gehts. Beim BMW X5 und dem Coupé-Pendant X6 fällt das Ganze diesmal aber doch ein bisschen umfangreicher aus. Das liegt nicht nur daran, dass die vierte Generation G05 schon ungewöhnlich viele Jahre auf dem Buckel hat, im November 2018 startete der Verkauf dieser Baureihe. Die weiteren Gründe, warum es sich bei der jetzigen Modellpflege eigentlich um die Generation 4.5 handelt, liegen in der Fortentwicklung der Antriebs- und Infotainmenttechnik des Konzerns.

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Innen alles neu

So sorgt der Wechsel vom bisherigen iDrive auf die Versionsnummer 8 für ein komplett neues Cockpit und Armaturenbrett, inklusive Wechsel von den zweigeteilten Anzeigeeinheiten zum aktuellen Curved Display. Dieses umfasst bei den neuen Versionen der großen X-Modelle ein Instrumentendisplay mit 12,3 Zoll und ein Multimedia Display mit 14,9 Zoll Diagonale. Im Zuge dieser Neuinstrumentierung wurde das Design des Instrumententrägers komplett umgestellt. Die mittigen Lüfterdüsen fallen niedriger und dezenter aus. Durch die Umstellung auf iDrive/OS 8 mit der integrierten Klimasteuerung entfallen die separaten Bedieneinheiten für Klimatisierung und das Modul mit den Senderspeichertasten. Als mechanische Einheiten verbleiben der Lautstärke-Drehregler und zwei Schnellwahltasten für Antibeschlag/Antifrost von Front- und Heckscheibe.

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Analog dazu wird auch in der Mittelkonsole aufgeräumt. Am auffälligsten ist der Wegfall des großen Schalthebels, der nun einem versenkten Kippschalter weicht. Freunde des iDrive-Dreh/Drückstellers können hingegen aufatmen, der bleibt auch weiterhin zentrales Steuerelement in der Mittelkonsole, während er in anderen BMW-Modellen abgeschafft wurde. Serienmäßig bekommen X5 und X6 eine Sensafin-Oberfläche für die Instrumententafel, eine Ambiente-Lichtleiste mit Modellschriftzug vor dem Beifahrer und eine Edelholz-Dekorfläche.

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Sensafin ist auch das Stichwort für die serienmäßigen elektrisch einstellbaren Sportsitze, dieses lederähnliche Material kommt nämlich auch bei den Möbeln als Bezugsstoff zum Einsatz. Optional besteht die Wahl von Komfortsitzen, Sitzbelüftung, einer Massagefunktion sowie verschiedenen Lederausstattungen. Bleiben wir gleich bei den Sitzen: Die Modelle BMW X5 xDrive40i und BMW X5 xDrive30d lassen sich optional mit einer dritten Sitzreihe bestücken, für den Plug-in-Hybrid xDrive 50e steht diese Option wegen der dort verbauten Batterietechnik nicht zur Verfügung.

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Damit auch gleich zu diesem PHEV-Modell, der BMW X5 xDrive50e erhält im Vergleich zum 45e-Vorgänger die umfangreichsten Antriebs-Updates. Insgesamt steigt die Systemleistung um beachtliche 96 auf 490 PS (360 kW), das maximale Systemdrehmoment wird um 100 auf 700 Newtonmeter angehoben. Verantwortlich dafür ist die im Steptronic-Getriebe integrierte E-Maschine mit einer Nennleistung von 145 kW/197 PS und einem maximalen Drehmoment von 280 Nm. Dieses wird über eine integrierte Übersetzung auf 450 Newtonmeter erhöht. Rein elektrisch kann der X5 xDrive50e damit 140 km/h schnell fahren, im Verbund drücken die beiden Motoren den 2.420 Kilo schweren Brocken in 4,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Der Twinpower-Sechszylinder sorgt außerdem dafür, dass im Gegensatz zu BEV das Thema Höchstgeschwindigkeit keines ist: 250 km/h erreicht der Plug-in-Hybrid, dann wird abgeregelt.

110 Kilometer elektrische Reichweite

Nicht nur die Leistung wurde beim PHEV gesteigert, auch die Batteriekapazität schwillt um 25 Prozent auf 29,5 kWh brutto/25,7 kWh netto an. Dieser Wert lässt bereits vermuten, was die WLTP-Verbrauchsangabe bestätigt: Bis zu 110 Kilometer sind theoretisch mit reinem E-Antrieb drin. Im realen Außerorts-Verkehr dürften gute 90 km E-Reichweite herausspringen. Ebenfalls eine gute Nachricht: Der Bordlader arbeitet nun mit doppelter Leistung und tankt mit 7,4 kW nach, von Null auf Voll vergehen laut BMW viereinhalb Stunden an der Wallbox.

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Zeit, sich den anderen Maschinen zu widmen, denn auch dort gibt es Neuigkeiten. Alle weiteren Modellvarianten bekommen 48-Volt-Mildhybridtechnik, wobei dort jetzt ein im serienmäßigen Achtgang-Steptronicgetriebe integrierter Startergenerator für die Hybridisierung sorgt. Dieser leistet 9 kW/12 PS und steuert ein maximales Drehmoment von 200 Nm bei, die 40i-Varianten von X5 und X6 können damit außerdem bei sehr niedrigem Tempo (zum Beispiel beim Rangieren) auch kurze Strecken elektrisch zurücklegen.

Benziner als V8 und Sechszylinder

Das jeweilige Topmodell von X5 und X6 in der Variante M60i xDrive erhält einen überarbeiteten V8-Motor, 390 kW/530 PS stehen hier im Datenblatt, das entspricht dem bisherigen M50i. Gleiches gilt für die Nullhundert-Beschleunigung von 4,3 Sekunden. Beim Sechszylinder-Benziner in den xDrive40i Varianten steigt die Maximalleistung im Vergleich zum Vorgänger um 35 kW/47 PS auf insgesamt 380 PS (0-100 km/h 5,4 Sekunden).

Den angepassten Dieselmotor bietet BMW in zwei Leistungsstufen an. Direkt zum Marktstart als xDrive30d, der in der Verbrennerleistung unverändert bei 210 kW/286 PS bleibt. Durch den Startergenerator steigt die Gesamtleistung auf 219 kW/298 PS. Von Null auf Hundert beschleunigt ein mit diesem Dreiliter-Sechszylinder-Dieselmotor ausgerüsteter X5 und X6 in 6,1 Sekunden. Sechs Zehntelsekunden flotter gelingt der Standardsprint im ab August 2023 nachgeschobenen xDrive40d. Er bietet 259 kW/352 PS und ein maximales Drehmoment von 720 Newtonmetern (xDrive30d: 670 Nm).

Verbesserte Assistenzsysteme

Kräftig nachgerüstet wurde auch bei den Assistenzssystemen. Die serienmäßige Frontkollisionswarnung erfasst nun beim Linksabbiegen den Gegenverkehr und beim Rechtsabbiegen eventuell auftauchende Fußgänger und Radfahrer. Außerdem neu im Angebot: Automatischer Speed Limit Assist, Streckenverlaufsregelung, Aktive Navigationsführung, Ampelerkennung, Nothalte-, Spurwechsel- und Einfädelassistent. Der neue Parking Assistant Professional ermöglicht es außerdem, automatisierte Ein- und Ausparkvorgänge sowie komplette Rangiermanöver mit einer Länge von bis zu 200 Metern außerhalb des Fahrzeugs über die My BMW App mit dem Apple iPhone zu steuern.

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So viel gelernt über die neue Technik, dabei haben wir uns die beiden Modelle X5 und X6 noch gar nicht von außen angesehen. Schließlich gibt es auch dort einiges an Neuigkeiten zu entdecken. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal sind die um 35 Millimeter in der Höhe reduzierten Scheinwerfereinheiten mit neuem Tagfahrlicht-Design. Und, bei BMW immer ein Thema: Die Niere. Die fällt zwar gleich groß aus wie bisher, ist aber künftig bei den X5-Modellen mit der stylishen Beleuchtungsfunktion "Iconic Glow" erweiterbar. Einen frischen Look gibt es natürlich für die gesamte Frontschürze, auffälligstes Merkmal sind hier die abgesetzten Hochkant-Lufteinlässe an der Seite, das gilt gleichermaßen für den X5 und den X6. Hinterherfahrer werden jedoch Probleme haben, die Modellpflege zu erkennen: Die Heckansicht bringt lediglich für den X5 eine neue Leuchtengrafik, ansonsten bleibt alles beim Alten, auch die Rückleuchten der X6-Modelle.

Markteinführung und Preis

BMW hat die Facelift-Versionen des X5 und X6 im April 2023 in den Markt eingeführt und kurz darauf bereits diskret die Preise erhöht. Nachdem die günstige Basisvariante xDrive25d für damals 73.200 Euro weggefallen ist, starten die Tarife inzwischen bei 87.300 Euro (+ 9.800 Euro) für den X5 xDrive 30d. Entsprechend ist der X5-Einstieg nun 13.100 Euro teurer also zuvor. Der X5 xDrive40d ist ab 92.300 Euro erhältlich. Der xDrive40i kostet nun 90.300 Euro (+11.300 Euro). Die M60i-Variante hat ein Preisschild von 114.300 Euro umhängen, für den Plug-in-Hybrid xDrive50e sind wenigstens 95.000 Euro (+ 15.000 Euro) fällig. Die Preise für den X6 liegen wie gewohnt darüber: 94.900 Euro für den xDrive30d, 99.900 Euro für den X6 xDrive40d M Sport, 97.900 Euro für den xDrive 40i M Sport und 117.700 Euro für den M60i xDrive.

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