SUZUKI ACROSS (2023) IM TEST: DAS DOPPELTE FLOTTCHEN

Nein, Sie sehen nicht doppelt. Auch mit Wasser im Glas kann einem dieses Auto sehr bekannt vorkommen. Denn der Suzuki Across hat einen Zwilling in Gestalt des Toyota RAV4. Und wie dieser hat nun auch der größte Suzuki ein Facelift bekommen. Lohnt sich der Kauf?

Exakt 278 Across hat Suzuki übrigens im Jahr 2022 in Deutschland neu zugelassen. Wie viele davon Händlerzulassungen waren, sei dahingestellt. In jedem Fall zeigt diese Zahl: Kein Mensch kennt den Across. Warum eigentlich?

Was ist das?

Die kleine Modellpflege kommt nicht von ungefähr: Der nahezu baugleiche Toyota RAV4 wurde im Sommer 2022 multimedial optimiert. Im Zuge der Überarbeitung erhielt der Suzuki Across unter anderem ein neues 12,3 Zoll großes, volldigitales Kombiinstrument, das dem Fahrer alle wichtigen Informationen auf einen Blick liefert. Auch der zentrale Touchscreen mit HD-Auflösung wächst von neun auf 10,5 Zoll, was das Fahrerlebnis weiter verbessern soll.

Darüber hinaus kann das eigene Smartphone über Apple CarPlay drahtlos in das Multimediasystem des Fahrzeugs eingebunden werden. Verschiedene Apps, Echtzeit-Verkehrsinformationen für die Routenplanung, zusätzliche Online-Suchfunktionen und eine Sprachsteuerung können so schnell und einfach genutzt werden. Die Integration von Smartphones mit Android erfolgt über Android Auto per Kabelverbindung.

Das ist auch nötig, denn werksseitig hat der Across kein Navi an Bord. Null. Nada. Nothing. Höchst seltsam, schließlich ist der größte Suzuki nicht gerade preiswert, wie wir später noch sehen werden. Noch eine Merkwürdigkeit: Den Toyota RAV4 gibt es auch als Vollhybrid, den Across hingegen nicht.

Wie fährt er sich?

Für den Antrieb sorgt wie bisher ein Plug-in-Hybridsystem aus einem 2,5-Liter-Benzinmotor und einem 134 kW starken Elektromotor an der Vorderachse. Dieser wird von einer 18,1 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie im Unterboden mit Energie versorgt. Das elektronisch gesteuerte Allradsystem E-FOUR verfügt über einen zusätzlichen 40 kW starken Elektromotor an der Hinterachse.

Zusammen mit dem vorderen Elektromotor regelt er die Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse. Systemleistung: 306 PS. Maximales Drehmoment: 227 Nm (Benziner), 270 vorne und 121 hinten bei den E-Motoren.

Bevor ich den Startknopf drücke, sehe ich mich im Cockpit um. Die wichtigsten Funktion sind schnell erfasst, es gibt viele große und solide Schalter respektive Regler, die auch mit Handschuhen gut bedienbar sind. Auch die neuen digitalen Tachoansichten gehen in Ordnung. Verarbeitung und Materialien können sich sehen lassen.

Zwischen 490 und 1.604 Liter Gepäck passen ins Heck des 4,63 Meter langen Across, hier knapst die PHEV-Technik einiges ab. Lackiert ist der Suzuki übrigens in der neuen Außenfarbe Platinum White Pearl Metallic. Dank der drei Motoren geht das immerhin zwei Tonnen schwere SUV flott vom Fleck, nach sechs Sekunden sind 100 km/h erreicht.

Leider präsentiert sich das stufenlose CVT-Getriebe nicht immer optimal abgestimmt, bei etwas mehr Druck auf das Gaspedal schwillt die Geräuschkulisse an. Laut und dröhning ist der Across sicherlich nicht, aber auch nicht allzu leise. Das können andere CVT-Nutzer wie Nissan besser.

Verbrauch und Preis

Eine gute Sache übernimmt der Across vom RAV4: Ratzekahl leer ist die Batterie nie, obwohl wir sie während unseres Testzeitraums nicht am Stecker hatten. Ein gewisser Rest bleibt immer drin, hinzu kommt eine gute Rekuperation. Als Folge kann man auch mit offiziellem Null-Prozent-Akkupegel je nach Umgebung über 50 Prozent elektrisch fahren. Anders ausgedrückt: Bei anderen PHEV ist eine leere Batterie nur Ballast, hier nicht.

Wie wirkt sich das auf den Verbrauch aus? Positiv: Knapp unter 6,8 Liter ermittelten wir im Schnitt. Und das ohne zu laden und auch zügiger Etappen mit zwei Tonnen Auto. Problematisch bleibt aber die Preisgestaltung. Nach wie vor ist das SUV ausschließlich in der Top-Ausstattungslinie Comfort+ zum Preis von 58.190 Euro erhältlich. Nicht gerade wenig, zumal von staatlicher Seite nur noch die 0,5-Prozent-Dienstwagenbesteuerung übrig ist. Immerhin diesen Vorteil bekommt der Across dank seiner 75 Kilometer elektrischen Reichweite noch.

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Fazit: 7/10

Zu viel Plug-in-Hybrid für zu viel Geld: Technisch macht der Suzuki Across seine Sache passabel, auch das Platzangebot sowie der Verbrauch gehen in Ordnung. Zum Pferdefuß wird der hohe Preis samt kaum noch vorhandener PHEV-Förderung. Zum Trost ist der Toyota-Bruder noch teurer, doch für diesen gibt es deutlich mehr Extras.

Suzuki Across Plug-In Hybrid Comfort+ (2023)
MotorVierzylinder-Saugbenziner, 2.487 ccm Hubraum
Motor134 kW (182 PS) vorne, 40 kW (54 PS) hinten
Leistung136 kW (184 PS) bei 6.000 U/min, Systemleistung: 225 kW (306 PS)
Max. Drehmoment227 Nm bei 3.200 - 3.700 U/min (Benziner), 270 und 121 Nm (Elektro)
AntriebAllrad permanent
GetriebeartVorderachse: CVT-Getriebe, Hinterachse: Elektromotor
Beschleunigung 0-100 km/h6,0 Sek.
Höchstgeschwindigkeit180 km/h
Länge4.635 mm
Breite1.855 mm
Höhe1.690 mm
Kofferraumvolumen490 - 1.604 Liter
Leergewicht2.015 kg
Zuladung495 kg
Anhängelast1.500 kg
Batterie18,1 kWh
Elektrische Reichweite75 km (WLTP)
Verbrauch1,2 Liter/100 km (NEFZ)
Emission26 g/km (NEFZ), Euro 6d-ISC-FCM (AP)
Basispreis58.190 Euro

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